ChatGPT – Zukunft der Textarbeit oder Unternehmensrisiko?

Seit einem Jahr revolutioniert ChatGPT die Unternehmenswelt. Viele Bereiche sollen von der Textgenerierungs-Technologie der amerikanischen Organisation
OpenAI profitieren. Aber ChatGPT kann nicht nur texten. Die KI-Software wird ständig weiterentwickelt. Seit ein paar Wochen ist der Chatbot sogar in der Lage zu sehen, zu hören und zu sprechen. Die (Arbeits-) Welt ändert sich also gerade für alle, die mit Medien, Kommunikation und Marketing zu tun haben.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Generative Intelligence-Tools wie ChatGPT gewinnbringend nutzen und Potenziale ausreizen.

KI oder nicht KI?

ChatGPT und andere Textgenerierungs-Programme sind in der Lage, den journalistischen Schaffensprozess zu verändern – genauso gibt es visuell ausgerichtete KI-Tools für die Erstellung von Fotos, Filmen, Grafiken und mehr. Nichts davon wird wieder verschwinden, auch wenn KI-Programme durchaus in der öffentlichen Kritik stehen oder noch nicht ganz reibungslos funktionieren. Im Gegenteil: Die meisten KI-Formate werden in den kommenden Monaten und Jahren eine beispiellose Genese durchlaufen und künftig nicht mehr aus der Lebenswelt wegzudenken sein. Die Frage KI oder nicht KI? stellt sich also nicht. Vielmehr kommt es auf das Wie an, die Nutzung von Chatbots und Co. im Allgemeinen. Wir haben ChatGPT einem ausgiebigen Praxistest unterzogen und die Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Risiken des Programms ergründet.

Was kann ChatGPT eigentlich?

Gute Frage! Und die Antwort ist gar nicht so einfach. Denn was ChatGPT kann, hängt stark davon ab, wie der oder die Nutzer:in das Tool steuert. Die Bedienung erfolgt mittels Input und Output: User geben in der digitalen Oberfläche der KI beispielsweise Schlagwörter, Fragestellungen oder Aufforderungen und gegebenenfalls weiterführende Informationen ein und erhalten dann eine künstlich generierte Antwort auf Basis von Millionen Daten – in Sekundenschnelle! Der Output kann eine Wegbeschreibung oder ein Rezept sein, Allgemeinwissen, geschichtliche oder historische Fakten, Gesundheitsinformationen, Berechnungen, Listen, ganze Schriftstücke und noch vieles mehr.

Wir haben ChatGPT gefragt, was er im Bereich Text leisten kann. Das war die Antwort:

  1. Textgenerierung: Ich kann Texte in verschiedenen Stilen und Tonlagen erstellen, sei es informell, formal, wissenschaftlich oder kreativ.
  2. Übersetzungen: Ich kann Texte von einer Sprache in eine andere übersetzen.
  3. Korrekturlesen: Ich kann Texte auf Rechtschreibfehler, Grammatikprobleme und Stilfragen überprüfen.
  4. Inhaltszusammenfassung: Ich kann längere Texte in prägnante Zusammenfassungen umwandeln.
  5. Rechercheunterstützung: Ich kann Informationen zu verschiedenen Themen recherchieren und relevante Informationen bereitstellen.
  6. Idee-Generierung: Ich kann Ideen für Geschichten, Artikel, Projekte oder kreative Arbeiten vorschlagen.
  7. Fragen beantworten: Ich kann Fragen zu verschiedenen Themen beantworten und erläutern.
  8. Kreatives Schreiben: Ich kann Gedichte, Geschichten, Dialoge und andere kreative Texte verfassen.
  9. Technisches Schreiben: Ich kann technische Dokumentationen, Anleitungen und Handbücher erstellen.
  10. Wissenschaftliches Schreiben: Ich kann wissenschaftliche Artikel, Berichte und Aufsätze verfassen.
  11. Bewerbungen und Lebensläufe: Ich kann Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und Lebensläufen bieten.
  12. Briefe und E-Mails: Ich kann Hilfe bei der Verfassung von formellen Briefen und geschäftlichen E-Mails bieten.
  13. Textanalyse: Ich kann Texte analysieren und Schlüsselthemen, Tendenzen und Muster identifizieren.
  14. Korrekturlesen in verschiedenen Sprachen: Ich kann Texte in verschiedenen Sprachen auf Rechtschreibfehler und Grammatikprobleme überprüfen.
  15. Textoptimierung für SEO: Ich kann Texte für Suchmaschinenoptimierung (SEO) optimieren, um die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern.
  16. Social Media-Beiträge: Ich kann Texte für Social Media-Beiträge verfassen, einschließlich Hashtags und kurzen Beschreibungen.
  17. Ghostwriting: Ich kann Texte im Namen anderer Personen verfassen, wenn nötig.
  18. Wissenschaftliche Recherche: Ich kann wissenschaftliche Arbeiten und Studien recherchieren und relevante Informationen zusammenstellen.

Eine ganze Menge! Der Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt. Oder doch?

Wo sind die Grenzen von ChatGPT?

Fantasie ist ein gutes Stichwort. Nur leider hat sie nichts mit Künstlicher Intelligenz zu tun. Es mag vielleicht kreativ und fantasievoll wirken, wenn binnen Sekunden ganze Texte durch ChatGPT über den Bildschirm flimmern. Aber das zugrundeliegende neuronale Netzwerk imitiert unsere kognitiven Fähigkeiten lediglich. Das „GPT“ steht für „Generative Pre-trained Transformer“. Die KI wurde also trainiert und intensiv auf spezifische Reaktionen, Einschätzungen und Bewertungen von Menschen programmiert. Aus diesen Eingabedaten kann der Chatbot Informationen filtern, analysieren, sortieren und ausgeben. Die Wissensdatenbank des Programms ist allerdings (noch) veraltet, bezieht sich nur auf veröffentlichte Informationen und reicht bis September 2021 – neuere Ereignisse kennt ChatGPT bislang nicht. Jedoch kündigte der Entwickler jüngst an, dass der Chatbot schon bald auf aktuelle Informationen im Internet zugreifen könne. Die wirklich spannenden Daten, Infos und Ideen von Menschen und Unternehmen bleiben trotzdem verschlossen. Es ist an uns als Marketing-Expert:innen, (Produkt-, Marken- und Kampagnen-) Qualität zu erarbeiten – ob mit oder ohne Hilfe von generativer KI – und diese nach außen zu vermitteln.

Als Marketing- und Kommunikationsprofis wissen wir natürlich ebenfalls, dass Fantasie und Kreativität mehr bedeuten als die maschinelle Verarbeitung digitaler Informationen. Vielmehr handelt es sich dabei um ein unüberschaubares psychologisches Konzept, das vielfältige geistige Fähigkeiten, Instinkte und Emotionen erfordert. Denken, wahrnehmen, lernen und erinnern, sich individuell ausdrücken, aus dem Nichts etwas Neues schaffen – das können nur lebendige Individuen.

Texte von ChatGPT sind im Grunde Verkettungen von bestehenden Formulierungen aus dem Internet, die dort teils veraltet, revidiert oder korrigiert herumfliegen. Sie haben also immer mehrere Urheber:innen und können nicht als Werk eines einzelnen anerkannt werden. Dennoch besteht die Gefahr des Plagiats bei künstlich generierten Textpassagen.

Wie gelingt starker Output?

ChatGPT hat klare Grenzen. Und innerhalb dieser braucht es eine gezielte und sichere Steuerung durch den User. Das sogenannte „Prompting“ ist keine Raketenwissenschaft – doch wer es auf bestimmte Weise ausführt, kann damit erheblich besseren Output erzielen. Prompts sind die Anweisungen, die ein:e Nutzer:in dem Chatbot gibt. Grundsätzlich gilt: Prompts sollten präzise sein und dürfen maximal 4.000 Wörter zählen. Weil das Wissen von ChatGPT zum Großteil im Englischen aufgebaut wurde, funktioniert das Prompten etwas besser in dieser Sprache. Auf Deutsch geht’s aber auch.

Um einen sinnvollen Austausch mit ChatGPT und inhaltsstarke Ergebnisse zu erreichen, kommt es also auf gutes Prompting an. Wir empfehlen das Chained Prompting. Dabei wird nicht nur eine Eingabe im Dialogfeld der KI getätigt, sondern eine ganze Reihe davon. Das erleichtert komplexere Schlussfolgerungen des Chatbots. Generiert er nacheinander relevante Eingaben und Antworten, dann kann die KI auf vorheriges Wissen aufbauen. So werden die Antworten spezifischer und detaillierter. Der Output ist also effektiver nutzbar.

Was sagt der Datenschutz?

Da die KI von ChatGPT auf Millionen von Informationen aus dem Netz zurückgreift und diese Inhalte repliziert, ist es mit der Datensicherheit nicht weit her. Nutzer:innen sollten unbedingt alle ausgegebenen Angaben auf inhaltliche und fachliche Richtigkeit, ethische Grundsätze und rechtliche Vorgaben überprüfen! Sensible Daten wie unternehmens- oder personenbezogene Inhalte sollten sie nicht einfließen lassen oder bestmöglich anonymisieren. Die Organisation OpenAI garantiert explizit keine Datensicherheit.

Was sagt marktrausch?

Mal ehrlich, wie intelligent ist Künstliche Intelligenz denn jetzt? Nun, im Gegensatz zu menschlicher Intelligenz sind KI-Systeme wie ChatGPT auf sehr spezielle Aufgaben beschränkt und verfügen nicht über unsere allgemeine oder gar emotionale Intelligenz. Sie können auch nicht so flexibel auf unterschiedliche Aufgaben oder Eingaben reagieren wie wir. Insgesamt bietet ChatGPT aber neue Möglichkeiten für den Prozess der Texterstellung und auch für die Kreativität. Die Software kann beispielsweise Denkanstöße, Inspirationen und Ideen liefern oder diverse Inhalte in ihrer Form verändern und damit Arbeitszeit sparen. Angesichts der technischen Leistungsgrenzen und der ethischen und datenschutzrechtlichen Risiken ist ChatGPT aus unserer Sicht ein Werkzeug, das Fähigkeiten ergänzt, aber nicht ersetzt. Die Kreativität und das Urteilsvermögen des Menschen bleiben entscheidend.

Wollen Sie mehr?

Und genauer wissen, wie Sie KI und ChatGPT für Ihre Unternehmenszwecke nutzen können? Dann melden Sie sich einfach bei uns unter  0431/986590 oder info@marktrausch.com!

Nach oben scrollen